Infinity War hat das Marvel Universum ziemlich durchgeschüttelt. Das Schicksal manches Helden ist noch unklar und mit dem Schurken Thanos sind wir auch noch nicht fertig. Nichtsdestotrotz steht bereits Captain Marvel in den Startlöcheln (8 März 2019), Adam Warlock wurde am Ende von Guardians of the Galaxy II vorgestellt und der dritte Guardians Teil wird 2019 gedreht. Auch Spider-Man soll für einen zweiten Teil im Juli 2019 bereit stehen, daher muss die Fortsetzung der Infinity Story bereits kurz nach Captain Marvel in die Kinos kommen (Dieser Avengers Film hat noch keinen Titel, ist aber für April 2019 geplant).
„Ant-Man and the Wasp“ hält sich von diesen MCU (Marvel Cinematic Universe) Ereignissen ziemlich abseits und erzählt seine eigene Geschichte. Der kleine Filmschnipsel nach dem Abspann wird allerdings auf Thanos Taten eingehen.
Scott Lang, der neue Ant-Man nach Hank Pym, hat im Civil War (April 2016) auf Seiten von Captain America gestanden, ist also ein Rebell und kämpft gegen die Regierung die durch Iron Man und Spider-Man repräsentiert wird. Iron-Man gewinnt die Schlacht am Leipziger Flughafen und die Rebellen werden in Gewahrsam genommen. „Ant-Man and the Wasp“ beginnt also mit Scott unter Hausarrest und wie er seinen Alltag und seine Verpflichtungen als Vater trotz dieser Hürde wahrzunehmen versucht. Leider verfolgt ihn seine Vergangenheit und als der originale Ant-Man eine Idee entwickelt, wie man seine Frau, die originale „Wasp“ (Englisch für „Wespe“), retten kann, werden Scott und die neue „Wasp“ zu einem Team. Als Gegenspieler haben wir „Ghost“ (Hannah John-Kamen) und „Goliath“ (Laurence Fishburne, bekannt als „Morpheus“ in den Matrix Filmen), die die Technologie zur Rettung der ersten Wasp benötigen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

Marvel Studios ANT-MAN AND THE WASP..Ghost (Hannah John-Kamen)..Photo: Film Frame..©Marvel Studios 2018
Wir haben hier einen stabilen Marvel Film, dessen Stärke in seinem Humor und den Nebenfiguren liegt. Wie man im Trailer sehen kann, werden Lastwagen als Skateboards missbraucht, Pez-Spender zu metergroßen Pfosten und Gebäude zu handlichen Koffern. Die besten Nebenfiguren sind Scotts Tochter, sein Kumpel Luis (Michael Pena) und natürlich die Ameisen. Ghost wurde fabelhaft gespielt von John-Kamen und bekam auch eine nachvollziehbare Motivation (von dem grandiosen Kostüm ganz zu schweigen). Was bei ihr allerdings stört, ist, dass sie als Bösewicht nicht besonders funktioniert. Man möchte ihr lieber helfen, anstatt die Ziele von Ant-Man zu verfolgen. Läuft es am Ende darauf hinaus, dass ein Leben wichtiger ist als ein anderes? Diese Frage wird im Film kaum debattiert, jeder kümmert sich nur um seine eigene Agenda.
Fazit: Ein würdiger Marvel Film des MCU, entspannt und unterhaltsam. Nur leider ohne die Dramatik bzw Konsequenzen eines Avengers Films. Hier hatte ich gehofft, dass die Filme nach der Einführung der Figuren endlich etwas an Fahrt gewinnen und zum Beispiel die Figur der „Wasp“ deutlich mehr ausgebaut wird.
Ausblick: Die Folgen des Infinity Wars werden nicht lange von Bestand sein und niemand muss sich Sorgen machen, dass seine Lieblingsfigur für immer stirbt (zumindest nicht die, die man vermutet). Die Startaufstellung für den neuen Avengers Film besteht nicht ohne Grund aus den klassischen Avengers (Captain America, Iron-Man, Thor, Hulk, Black Widow und Hawkeye), und man kann nicht erwarten, dass ab jetzt jeder Avengers Film mit Ant-Man, Spider-Man, Guardians of the Galaxy, Dr Strange, Black Panther usw aufwartet. Die sollen mal schön brav ihre eigenen Filmreihen weiterentwickeln.
Ab 26. Juli in den deutschen Kinos
Trailer: