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Toy Story 4 – Alles hört auf kein Kommando

Geschrieben von Daniel Niedermayr

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Nein, der Untertitel ist nicht von mir und soll kein negatives Licht auf den Film werfen. „Alles hört auf kein Kommando“ ist der deutsche Titel für den vierten „Toy Story“ Teil, der sonst überall als „Toy Story 4“ in die Kinos kommt.

Ich selbst kann mich kaum an den zweiten oder dritten Teil erinnern, auch wenn der erste Film ein wirklich tolles Kinoerlebnis war. Die Charaktere waren charmant, der Humor erfrischend, die Geschichte überraschend dramatisch für einen Kinderfilm und die Animation vom Feinsten. Hier ein kleiner Rückblick auf die erste Trilogie:

TOY STORY (1996)

Cowboy Woody ist Andys Lieblingsspielzeug. Bis der neue Buzz Lightyear Einzug hält und Woody in dieser Position verdrängt. Woody versucht Buzz loszuwerden, doch dabei fällt Buzz in den Nachbarsgarten, wo das bösartige Kind Sid seine Spielsachen quält. Als Andy mit Woody zu einem Ausflug fährt, treffen sich Buzz und Woody, doch ihr Streit führt dazu, dass sie unterwegs verloren gehen. Nur durch Teamwork können sie es wieder nach Hause schaffen.

TOY STORY 2 (1999)

Andys Mutter verkauft einige Spielzeuge auf dem Flohmarkt. Woodys Pinguinfreund Wheezy muss gerettet werden. Dies gelingt, doch ein Sammler entdeckt Woody und will ihn kaufen. Als Andys Mutter das verneint, klaut der Fremde Woody. Woodys Freunde können ihn beinahe retten, doch eine andere Sammlerfigur names „Stinke Pete“ will unbedingt an ein Museum verkauft werden und das gelingt ihm nur im Set mit Woody.

TOY STORY 3 (2010)

Andy geht aufs College und will seine Spielsachen auf dem Speicher bringen. Dabei wird er allerdings abgelenkt und seine Mutter denkt, es handle sich um Müll. Die Spielsachen retten sich in eine Spendenkiste für die Kindertageseinrichtung „Sunnyside“, doch die Kinder sind alles andere als angenehme Spielkameraden. Teddybär „Lotso“ hat Sunnyside fest im Griff und nur wer sich mit ihm gut stellt, kommt in den sicheren Bereich.

Kein Spielzeug dabei? Gut, dass man aus fast Allem einen Freund machen kann. ©2019 Disney/Pixar. All Rights Reserved.

TOY STORY 4 (2019)

Woody und Co sind mittlerweile Bonnies Spielsachen. Als Bonnie in den Kindergarten kommt, darf sie keines ihrer Spielsachen mitnehmen, bastelt sich allerdings aus einer Plastikgabel eine kleine Figur namens „Forky“. Dieser will allerdings nur seiner Bestimmung folgen und im Mülleimer landen, anstatt ein Spielzeug zu sein. Woody versucht alles, um Forky klar zu machen, wie wichtig der Neuling für Bonnie ist. Da hilft es auch nichts, dass Woodys Flamme Bo weg gegeben wurde und dass eine Puppe Woodys Sprech-Box stehlen will, um die eigene zu ersetzen.

Bo Peep und ihre Porzellan Schafe haben kein Zuhause mehr und müssen sich in der freien Wildbahn durchschlagen. ©2019 Disney•Pixar. All Rights Reserved.

Man kann Pixar keinen Vorwurf machen, einen weiteren Ableger von Toy Story in die Kinos bringen zu wollen, auch wenn immer wieder betont wurde, wie zufrieden man mit dem Ende von Teil 3 sei. Die Figuren sind mittlerweile amerikanische Ikonen und die alte Formel funktioniert: Die Animationen sind fabelhaft, der Humor typisch flapsig und die Musik von Randy Newman auf dem Punkt.

Gabby Gabby ist eine Puppe aus den Fünfzigern, deren Stimm- Box bereits bei der Produktion beschädigt wurde. ©2019 Disney•Pixar. All Rights Reserved.

Doch wie schon bei den Vorgängern hapert es etwas beim roten Faden, der sich durch die Geschichte zieht. War die Dramatik im ersten und dritten Teil schon fast zuviel (In Teil 3 fassten sich die Figuren an den Händen, als sie dem sicheren Tod durch eine Verbrennungsanlage ins Auge sahen), so schwach ist die Geschichte bei Teil 2 und 4. Ich kann mich dem Gefühl nicht erwehren, dass Bonnie auch ohne bemalte Plastik- Gabel klar kommt und ich verstehe auch nicht, warum man Forky davon abhält, seinem Wunsch nach einem Leben im Müll nachzugehen. Da helfen auch die anderen Handlungsstränge nicht, in denen Woody sich zwischen Bonnie und seiner geliebten Bo entscheiden muss bzw. Woodys Kampf um seine Sprech-Box, die er im Grunde gar nicht benötigt.

Und ist der Weg auch noch so weit, ein Kind wartet. ©2019 Disney•Pixar. All Rights Reserved.

Fazit: Ein typischer Toy Story Film, aber kein Must-See. Familienfreundliche Unterhaltung mit durchweg lustigen und dramatischen Momenten, kombiniert mit einem Franchise, dass weltweit bekannt und beliebt ist. Ich hätte mir mehr Substanz für ein älteres Publikum gewünscht, andererseits finde ich es auch beruhigend, dass nicht allzu sehr experimentiert wird. Von mir aus darf es gerne alle fünf Jahre einen Toy Story Film geben, sofern man der etablierten Qualität treu bleibt.

Ab dem 15. August in den deutschen Kinos

Trailer:

 


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Über den Autor

Daniel Niedermayr

Hallo! Mein Name ist Daniel (37) und ich bin leidenschaftlicher Trekkie. Und Brony. Und Pädagoge. Und so einiges mehr. An Filmen fasziniert mich die menschliche Vorstellungskraft. Nicht nur was die Größe und Details der Welten angeht, sondern die Botschaften. Viele Menschen halten Filme für oberflächliche Unterhaltung, doch wir alle werden tagtäglich von ihnen beeinflusst. Ist das gut? Ist das schlecht? Es ist keins von beiden. Es ist das, was wir daraus machen. Und daher schreibe ich Reviews.

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